Projekt - was bedeutet das?

Projekte, die der Quartiersrat beschließt, folgen einer Strategie. Denn sie passen zu vorher festgelegten Handlungsfeldern. Die Aktionsfondsjury beschließt Projekte, die aus der Nachbarschaft kommen. Hier zählt der kurzfristige Nutzen.

Im Zusammenhang mit Quartiersmanagement gibt es vier Fonds, wie im Artikel "Was ist das? QM-Lexikon zum Begriff Fonds / Es gibt vier" beschrieben. Demzufolge gibt es auch vier Arten von Projekten.

Projekte, die Quartiersräte beschließen

Der Quartiersrat diskutiert auch (aber bei weitem nicht nur) über Projekte. Diese werden aber nicht spontan bewilligt. Bevor über konkrete Ideen nachgedacht wird, schreibt der Quartiersrat in Zusammenarbeit mit dem Team des Quartiersmanagements ein IHEK, ein Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept. 2019 wurde dieses veröffentlicht - siehe Artikel "Die Entwicklungsziele für den Soldiner Kiez" veröffentlicht. Im IHEK ist das Kapitel vier spannend, in dem der künftige "Handlungsbedarf" beschrieben wird. Dazu werden Handlungsfelder wie Nachbarschaft, öffentlicher Raum, Bildung oder Beteiligung beschrieben. Und natürlich wird festgelegt, welches Handlungsfeld besonders wichtig ist. Auch Ziele werden definiert. Der Grundsatz dabei ist: Nur Ziele, die im IHEK niedergeschrieben wurden, können in den nächsten zwei Jahren mit einem Projekt angegangen werden. Bedeutsam ist auch der Anhang mit den Bedarfslisten, in denen konkrete Projekte benannt werden.

Im zweiten Schritt entscheidet der Quartiersrat dann fortlaufend in den folgenden zwei Jahren über konkrete Projekte. Der Fonds, der den Quartiersräten zur Verfügung steht, heißt Projektfonds. Die Laufzeit der meisten Projekte dieses Fonds beträgt zwei Jahre. In der Regel sind die Projekte nach Ablauf dieser Zeit beendet. In einigen Fällen ist eine Verlängerung möglich. Aber es gilt der Leitsatz, dass die Projekte eine zeitlich befristete Hilfe für den Kiez sind. Eine dauerhafte Finanzierung - auch von erfolgreichen Projekten - ist nicht vorgesehen.

Projekte der Aktionsfondsjury

Im Vergleich zum Projektfonds kann die Bürgerjury des Aktionsfonds sehr schnell und einfach entscheiden. Hier beantragen Bürger Projekte, die diese auch selbst durchführen wollen. Hier lautet das Motto: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Jury entscheidet, ob die von den Bürgern vorgeschlagenen Projekte sinnvoll sind, und bewilligt Geld für Sachkosten. Mehrmals im Jahr werden die Anwohner und Anwohnerinnen per Ideenaufruf informiert, dass sie Sachkosten für eigene Projekte im Kiez beantragen können. Die Projekte haben eine kurze Laufzeit und müssen noch im selben Kalenderjahr beendet sein.

Projekte der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Der Quartiersrat und das Team des Vorortbüros überlegen gemeinsam Bauprojekte, die den Kiez voranbringen könnten. So war es zum Beispiel bei der Erneuerung des Spielplatzes zwischen Koloniestraße und Drontheimer Straße. Der Bezirk bringt alle Vorschläge aller QM in Mitte in eine Prioritätenliste. Am Ende beschließt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, welche Projekte aus dem Baufonds umgesetzt werden.

Projekte, die über den Netzwerkfonds finanziert werden sollen, erarbeitet der Bezirk gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Hier geht es um quartiers- und manchmal auch bezirksübergreifende Projekte. Vor allem Ideen und Maßnahmen, die sich bewährt haben, können über den Netzwerksfonds zu einem Projekt werden.

Weiterführende Informationen

Das Dachportal www.quartiersmanagement-berlin.de enthält keinen direkten Eintrag dazu, was ein Projekt ist. Es finden sich allerdings ausführliche Informationen zu den vier Fonds.